Montagsimpuls

05.10.2020

Soziale Netzwerke pflegen




„Im Grunde sind es immer die Verbindungen mit den Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.“ (unbekannt)



Zur Situation

„Was mir Kraft gibt, sind eindeutig die Beziehungen, die ich am Arbeitsplatz pflege. Ich merke, dass mir die Arbeit mal leichter und mal schwerer fällt. Das hängt oft auch damit zusammen, mit wem ich zusammenarbeite. Es gibt Kollegen, bei denen frage ich eher mal nach, wenn ich etwas nicht weiß. Bei anderen mache ich das nicht. Da traue ich mich nicht, weil ich befürchte, eine dumme Antwort zu bekommen.“, erzählt eine Teilnehmerin im Seminar.

Worum es geht

Das Ausmaß an (beruflicher) Zufriedenheit wird maßgeblich mitbestimmt durch die Qualität der Beziehungen. Die bewusste Pflege von Kontakten erscheint daher als eine wichtige Resilienzstrategie. In Stresssituationen gehen wir jedoch oft unbemerkt in den sozialen „Energiesparmodus“ und denken, dass wir da jetzt alleine durchmüssen und es zu viel Zeit und Aufwand ist, jemanden um Hilfe zu bitten. Chronisch Überforderte flüchten sich in individuelle Überlebensstrategien und verlieren den Blick für das Umfeld.
Wenn wir resilient sind, pflegen wir hingegen (bewusst) ein soziales Netzwerk und positive Beziehungen. Wir sind überzeugt, dass wir Hilfe bekommen, wenn es nötig wird und bieten anderen Hilfe und Unterstützung an.

Übung: Mein Beziehungsnetz
Eine kleine Übung, mit der Sie Ihre beruflichen und private Kontakte vergegenwärtigen können: Nehmen Sie ein Blatt Papier und zeichnen Sie einen „Ich“-Kreis in die Mitte und folgende Personen symbolisch als Kreise um sich herum.
  • Mit welchen pflege ich beruflich und/oder privat engen Kontakt?
  • Zu welchen Personen würde ich (darüber hinaus) gerne die Beziehung intensivieren?
  • Bei welchen Personen habe ich das Gefühl, dass etwas zwischen uns steht? Kann und möchte ich es klären?
  • Welcher Kontakt kostet mich zu viel Energie, so dass ich auf Distanz gehen oder einen Schlussstrich ziehen möchte? Wie kann ich dies konkret umsetzen?
Übung: Bittet, und ihr werdet empfangen

Wenn wir resilient sind und ein soziales Netzwerk pflegen, entwickeln wir die Fähigkeit zu bitten, wenn wir Unterstützung brauchen. Und wir sind auch bereit zu helfen, wenn wir gebraucht werden. Wir fragen im Notfall die Richtigen und können jedoch auch damit umgehen, wenn unserer Bitte nicht entsprochen wird. Wir wissen, was wir brauchen und bitten mit klaren Worten.
Wenn Sie um Unterstützung bitten möchten, ist es hilfreich, vorher vier Fragen zu klären:

  • Welche Art von Hilfe brauche ich (emotional, praktisch oder gedanklich)?
  • Wen kann ich fragen?
  • Wie möchte ich konkret unterstützt werden und wie nicht?
  • Und wie kann ich mit einer möglichen Ablehnung umgehen?
Übung: 60 Sekunden für eine bessere Beziehung

Von nichts kommt manchmal auch nichts 😉 Das gilt auch für unsere Beziehnungen im Privaten oder am Arbeitsplatz. Überlegen Sie sich einen kleinen Moment, durch den Sie einer bestimmten Person in 60 Sekunden eine kleine Freude machen können.
Bspw. einem Kollegen unaufgefordert einen Kaffee bringen, nach dem Wochenende fragen, ein Kompliment ausdrücken, jemandem eine Nachricht schreiben, etwas Süßes schenken…

Denn: Etwas Süßes kann viel Bitteres verschwinden lassen.:-)



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