Impuls

06.06.2021

Die Kraft der Intuition




„Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Verstand ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.“ (Albert Einstein)




Zur Situation



Im Gespräch erzählt mir Silvia: „Wenn ich auf mein Bauchgefühl achte, dann weiß ich manchmal genau, was zu tun ist. Aber die Stimmen im Außen sind so stark, dass ich mich verunsichern lasse und oft gegen mein Bauchgefühl handle. Die Argumente von anderen kommen sehr vernünftig daher. Da fällt es mir dann schwer, die richtigen Argumente dagegen zu finden. Schon oft habe ich mir gedacht: Ich hätte auf meine Intuition hören sollen.“



Was ist Intuition?




Die Wörterbuch-Definition von Intuition lautet: „Die Fähigkeit, etwas sofort zu verstehen, ohne dass ein bewusstes Nachdenken erforderlich ist.“
Intuition ist also unser erster Eindruck. Sie ist das, was wir sofort fühlen, bevor der Verstand Zeit hat, sich einzuschalten und diesen Eindruck zu analysieren.
Die Frage ist: wo sitzt unsere Intuition? Im Kopf? Im Bauch? Im Herz? Allen voran die Wissenschaft der Quantenphysik erkennt zunehmend, dass die Intuition im Herz sitzt. Das Herz ist es, das als erstes auf eine bestimmte Situation reagiert. Es weiß intuitiv, was los ist und was richtig ist. Das Herz besitzt also eine eigene, sehr hohe Intelligenz.
Doch was hindert uns daran, unserer Herzintelligenz zu folgen?


Was die Intuition schwächt



Kennen Sie solche Situationen auch, in denen Sie denken: „Ich wusste, was zu tun ist. Ich hätte meinem ersten Gefühl folgen sollen“? Warum fällt es uns so schwer, auf diese erste Eingebung zu vertrauen?
  • Da ist zum einen der Verstand, der oft mit großer Autorität und sehr vernünftig auftritt, während die Intuition eher `weich` ist und sich nur schwer oder vielleicht auch gar nicht begründen lässt. Wenn wir von Intelligenz sprechen, meinen wir in der Regel die Qualität unseres Verstandes. Wenn wir von Gefühlen, von Intuition oder von Bauchgefühl reden, wird das meist belächelt: „Du immer mit deinem Gefühl!“ Gerade in unserer gegenwärtigen Situation, in der es um die Frage geht: „Was darf ich? Was ist verboten? Was muss ich tun, um mich und andere zu schützen?“ wird die Intuition geschwächt. „Wir müssen jetzt vernünftig sein“, heißt es.
  • Zum anderen sind es unsere Gefühle: es ist der Stress, den wir empfinden, unsere Angst, Sorge, Ohnmacht, Minderwertigkeit und Wut. Diese Gefühle unterdrücken die Intuition, weil unsere Sinneskanäle nicht mehr offen und empfänglich sind für die Botschaften unserer Intuition.
  • Schließlich: wir haben es nicht gelernt. Es gibt kein Schulfach „Herzintelligenz“. Warum eigentlich nicht? Unsere Welt sähe sicherlich anders aus… Mit einer gut ausgeprägten Intuition wären wir auch weniger anfällig für Manipulation: im Kleinen wie im Großen.


Intuition kann Leben retten



So weich und wenig greifbar die Intuition uns scheint, es handelt sich bei ihr keineswegs um ein „nice to have“. Der blinde Widerstandskämpfer Jaques Lusseyran schreibt in seinem Buch „Das wiedergefundene Licht“ von der Befreiung aus dem Konzentrationslager. Den Häftlingen wurde gesagt, sie sollten in eine bestimmte Richtung gehen, um gerettet zu werden. Seine Intuition riet ihm jedoch eindeutig, in eine andere Richtung zu gehen. Die wenigen, die sich ihm anschlossen, wurden gerettet. Die anderen gerieten in einen Hinterhalt.



Übung: Meiner Intuition vertrauen



Intuition kann man trainieren. Jedes Mal, wenn wir sie benutzen oder ihr vertrauen, wird sie –  und damit unsere Herzintelligenz – stärker.
  • In einer Situation, in der es sich anbietet: Reagieren Sie auf den ersten Impuls, den Ihr Herz Ihnen schenkt – in Form eines Gefühles, eines Bildes oder eines Gedankens. Beobachten Sie dann, wie der Verstand nachfolgt und sich einmischt. Wie ist es, wenn Sie Ihrer Intuition folgen?
  • Sie können auch im Rückblick schauen, wie es sich anfühlt, dem ersten Impuls gefolgt – oder nicht gefolgt – zu sein. Auch dadurch können wir für die Zukunft lernen.
  • Wenn sich Ihre Intuition meldet und anschließend die Bedenken, hilft vielleicht die Frage: „Na und?“ Diese Frage kann die Intuition bestärken und Bedenken entlarven. (Beispiel: „Ich habe Lust zu tanzen.“  – innere Bedenken: „Was denken die Leute?“ – Frage: „Na und?“)





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