Impuls

07.10.2022

Das Innen und das Außen im Blick




„Verzage nicht, auch bei allzugroßem Leid; vielleicht ist das Unglück die Quelle eines Glücks.“ (Menander)




Das Innen und das Außen im Blick



„Geld macht nicht glücklich. Aber es beruhigt ungemein.“ So lautet ein gängiges Sprichwort. Bei manchen kehrt in diesen Tagen eine große Unruhe ein, weil die Hiobsbotschaften im Außen nicht abreißen wollen. Zeit also, den Blick vom Außen immer wieder auch ins Innen zu richten, wo die Unruhe ihren Sitz hat.



Wovon hängt unser Glück ab?




In den vergangenen Jahrzehnten hat unsere Gesellschaft den Fokus stark auf die äußere Welt gelegt. Also, wie viel wir verdienen, was wir uns „leisten“ können, wie viele gute Freunde wir haben, wie sehr uns unser Job Spaß macht, wie gesund unser Körper ist… Dadurch entstand der Eindruck, unser Glück hinge von unseren äußeren Lebensumständen ab. Demensprechend investierten wir viel Energie darauf, die äußeren Umstände „abzusichern“.
Die äußere Welt ist jedoch nur die eine Seite des Glücks. Unser Lebensglück hängt auch von unserer inneren Welt ab:


  • Davon, wie viel Vertrauen und Hoffnung wir in uns tragen.
  • Davon, wie sehr wir an uns glauben und an unsere Fähigkeit, mit dem umzugehen, was das Leben uns „in die Krone legt“.
Im Augenblick werden wir dadurch alle auf die Probe gestellt: Bist du innerlich stark genug, um mit den Veränderungen klar zu kommen?


Dazu eine Geschichte



Eine kleine Palme wuchs kräftig am Rande einer Oase. Eines Tages kam ein Mann vorbei. Er sah die kleine Palme und konnte es nicht ertragen, dass sie so prächtig wuchs. Der Mann nahm einen schweren Stein und hob ihn in die Krone der Palme. Die kleine Palme versuchte, den Stein abzuschütteln. Aber es gelang ihr nicht. Sie war verzweifelt. Da sie den Stein nicht aus ihrer Krone bekam, blieb ihr nichts anderes übrig als mit ihren Wurzeln immer tiefer in die Erde vorzudringen, um besseren Halt zu finden und nicht unter der Last zusammenzubrechen. Schließlich kam sie mit ihren Wurzeln bis zum Grundwasser und trotz der Last in der Krone wuchs sie zur kräftigsten Palme der Oase heran.
Nach mehreren Jahren kam der Mann und wollte in seiner Schadenfreude sehen, wie wohl verkrüppelt die Palme gewachsen sei, sollte es sie überhaupt noch geben. Aber er fand keinen verkrüppelten Baum. Plötzlich bog sich die größte und kräftigste Palme der Oase zu ihm herunter und sagte: „Danke für den Stein, den du mir damals in die Krone gelegt hast. Deine Last hat mich stark gemacht!“ (Afrikanisches Märchen)


Äußeres Glück und inneres Glück



In unserer „Denke“ ist es natürlich einfacher, glücklich zu sein, wenn wir keinen Stein in die Krone gelegt bekommen (um im Bild zu bleiben). Das heißt, wenn wir ein gewisses finanzielles Polster haben und wenn wir fit und vital sind. Und dennoch gibt es immer schon Menschen, die im Prinzip all das haben, was wir uns unter Glück vorstellen mögen, und die trotzdem unglücklich sind.

Andererseits: wenn es im Außen sehr anspruchsvoll wird, ist es trotzdem möglich, glücklich zu sein. Es gibt genügend Beispiele, wo Menschen vom Schicksal getroffen wurden und die sich eine bewundernswerte positive Einstellung bewahrten oder durch ihr Schicksal hindurch starke Wurzeln entwickelten.




Wie kann das gelingen und was heißt das konkret?



  • Seien Sie radikal ehrlich zu sich selbst: Wo erleben Sie schmerzhafte Ent-Täuschungen? Gestehen Sie sich zu, dass Sie auch mal ratlos sind, wütend, traurig, überfordert, müde oder orientierungslos.
  • Lenken Sie den Blick konsequent auf Ihren Einflussbereich: Wo erleben Sie Räume, die Sie aktiv gestalten können? Das Leben lässt uns immer einen Spielraum!
  • Gönnen Sie sich zumindest fünf Minuten am Tag Zeit für das innere Wachstum: Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Gefühle. Eine Zeit der Stille oder der Meditation. Oder eine Zeit für spirituelle Literatur. Vielleicht stärkt Sie auch die Natur. Also Zeit für etwas, was Sie innerlich verwurzelt und mit Ihrer Kraft in Verbindung bringt.
  • Üben Sie sich im Vertrauen. Vertrauen Sie auf Ihre Stärke und auf das Leben – wenn Sie möchten natürlich auch auf Gott. Das Leben geht immer vorwärts. Vielleicht können Sie mit Blick auf vergangene Krisen ja schon heute rückblickend sagen: „Meine Last hat mich stärker gemacht!




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